Der Bürgermeisterbrief – Februar 2025

Starke Wahlbeteiligung – stabile Demokratie – handlungsfähige Regierung

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am 23. Februar sind wir aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Durch Ihre Stimme bestimmen Sie die künftige Politik mit.

Dass wir in einer Demokratie leben und frei wählen dürfen, ist nicht selbstverständlich. Die Demokratie funktioniert aber auch nur, wenn die Bürgerinnen und Bürger ihr Wahlrecht und damit das Recht mitzuentscheiden auch wahrnehmen. Nur eine sehr hohe Wahlbeteiligung garantiert ein klares Meinungsbild. Nicht zu wählen ist keine Option.

Dass eine Demokratie – und das damit verbundene Mehrheitssystem – auch Schwächen hat, soll uns alle nicht davon abhalten, uns an einer der wichtigsten Entscheidungen zu beteiligen, die unser Leben, unser Zusammenleben und unsere Zukunft berührt.

 Erst informieren, dann abstimmen

 Vor jeder größeren Entscheidung, die Sie, auch im Privatleben, für sich treffen, steht mit Sicherheit eine gute, gründliche Information. Ich möchte Sie bitten, sich auch vor Ihrer Wahlentscheidung sorgfältig zu informieren.

Lassen Sie sich bitte nicht allein von plakativen Wahlkampf-Slogans begeistern, sondern blicken Sie durch eigenes Recherchieren hinter die Programme und Themen der einzelnen Parteien. Stellen Sie sich nicht nur die Frage, welche Partei Ihre momentanen Vorstellungen einer guten Zukunft erfüllen kann, sondern fragen Sie sich auch: Was dient unserem Land und unserer Gesellschaft als kleinem Bestandteil einer stark vernetzten und damit immer mehr voneinander abhängigen Welt?

Hinterfragen Sie kritisch

Wahlen sind immer auch Weichenstellungen. Deshalb ist die Abwägung aller Programme und deren Auswirkungen sehr wichtig. 

Stellen Sie sich selbst Fragen, um die für Sie richtige Entscheidung zu treffen. Dazu können etwa diese gehören:

  •  Können wir ohne eine effiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaftsleistung unseren Wohlstand, sozialen Ausgleich und sichere Lebensgrundlagen erhalten?
  • Wie wichtig erachte ich den Erhalt unserer Lebensgrundlagen?
  • Soll Deutschland weiterhin in der Europäischen Union verbleiben?
  • Würde es mehr Frieden und Sicherheit für unser Land bedeuten, wenn Deutschland aus der NATO austreten würde?
  • Welche Art von Zuwanderung in unser Land kann ich mir vorstellen?
  • Würde unser Land noch funktionieren, wenn wir nicht die Unterstützung arbeitswilliger Menschen aus dem Ausland hätten?
  • Wollen wir wieder mehr ein Land sein, dass aufgrund seiner Forschungsleistungen und Innovationen und seiner wirtschaftlichen Bedeutung ein gewichtiges Wort bei allen Zukunftsfragen in der Welt hat?

Über solche und weitere Fragen entscheiden Sie bei der Bundestagswahl mit Ihrer Stimme. Bitte informieren Sie sich umfassend. Verlassen Sie sich nicht nur auf den „Wahl-O-Mat“, auf Wahlwerbung und Plakate oder auf Talkshows.

 Herausforderungen brauchen Lösungen statt Stimmung

 Die Herausforderungen der Gegenwart sind erheblich. Dazu gehören die politischen Veränderungen in den USA, die enorme wirtschaftliche Expansion Chinas, der Krieg in Europa, politische und wirtschaftliche Instabilität in weiteren Krisengebieten, aber auch die Klimaveränderung und das Bestreben der Menschen weltweit, eine sichere Zukunft für sich und ihre Familien zu finden. Weitere Veränderungen, Herausforderungen und damit die Notwendigkeit klarer Entscheidungen werden nicht ausbleiben.

Auf bestehende und neu entstehende Herausforderungen gilt es zu reagieren. Ein „Weiter so“ wird es nicht geben, aber auch kein „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, um ein Kinderlied zu zitieren. Dafür sind wir Menschen, Länder, Wirtschaftsräume und Existenzgrundlagen auf der ganzen Welt zu sehr voneinander abhängig.

Aufbruch durch Veränderung

Auch in der jüngsten Vergangenheit gab es wichtige Stationen, an denen starke Reformen und politische Schlüsselentscheidungen notwendig waren. Ich erinnere an den ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog und seine Rede von 1997, in der er anmahnte: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.“ Oder an die wichtigen Reformen unter Bundeskanzler Gerhard Schröder mit der Agenda 2010.

Die Globalisierung hat das Leben auf der Welt schneller gemacht. Niemand kann sich dem Wandel entziehen. So können wir uns auch nicht einerseits über gigantische Entwicklungen, etwa bei der Leistungsfähigkeit unserer Handys freuen, gleichzeitig aber damit verbundene Veränderungen wie den Netzausbau ablehnen.

Nutzen Sie Ihr Wahlrecht – für unsere Demokratie

 Wir hier in Deutschland bestimmen nur in geringem Maße Veränderungen auf der ganzen Welt. Aber wir müssen in dieser bestehen, unseren Platz als Menschen und als eine nicht zu unbedeutende Nation finden.

Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder mehr auf die wesentlichen Themen unserer Zeit konzentrieren, auf unser Land und den Erhalt all der Errungenschaften und Werte, die über Generationen aufgebaut und erarbeitet worden sind.

Die größte Errungenschaft ist unser Grundgesetz – und freie Wahlen. Ich bitte Sie, diese in Ihrem eigenen Sinne verantwortungsbewusst zu nutzen

Mit den besten Grüßen

Hans Seidl, 1. Bürgermeister

 

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